Wie still und ruhig
doch dort der Waldquell sprudelt
zu Kuckucksrufen.
Masaoka Shiki
Wenn in der Kiefer
die Nachtigall wohnt, ist sie
der Kiefer Stimme.
Kobayashi Issa
Dem Wind der Kiefer
lauscht völlig hingegeben
der alte Teichfrosch.
Naitô Jôsô
Räum doch den Platz da
und lass mich Bambus pflanzen,
du alte Kröte!
Taniguchi Buson
Glutheiss der Mittag
und vom Pirol am Bach nun
auch nicht ein Laut mehr.
Kobayashi Issa
Im Blitzstrahl flammte
draussen vorm Hause hell auf
die Gurkenblüte.
Taniguchi Buson
Das Wetter zieht ab:
der Baum im Rot des Abends
und Grillenzirpen.
Masaoka Shiki
Das Sommergras – ach,
und nachts doch die Einsamkeit
so unerträglich…
Nakamura Teijo
Als voller Kummer
den Hügel ich hinabstieg,
die Rosenblüten –
Taniguchi Buson
Buson (1716-84), nach dem von ihm verehrten Bashô der zweite der “grossen Vier”, Schüler des Hayano Hajin; auch bedeutender Tuschmaler. Issa (1763-1828), in ärmlichen Verhältnissen lebender, leidgeprüfter Familienvater, herausragender Dichter, einer der “grossen Vier” der Haiku-Tradition. Jôsô (1662-1704), ursprünglich Samurai, später Zen-Priester und Dichter, Schüler des Altmeisters Bashô. Shiki (1867-1902), Dichter, Schriftsteller, Literaturkritiker und Essayist, Modernisierer und einer der “grossen Vier” der Haiku-Tradition. Teijo (1900-88), angesehene Dichterin, Gründerin der Haiku-Zeitschrift ‘Fuka’. – Die Übersetzungen stammen von Jan Ulenbrook.
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